A Green Wedding Day


Hochzeitstorte mit Vanille- und Erdbeercreme

Green Day - Good Riddance (Time of Your Life)
ca. 8 Stunden ca. 30

Für den kleinen Biskuitboden (20 cm Ø, hoher Tortenring)
5 Eier
2 Eigelbe
150g Zucker
1 EL Vanillezucker
120g Mehl
30g Stärke
50 ml Milch
50g Butter

Für den großen Biskuitboden (28 cm Ø)
75g Butter
75g Zartbitter-Schokolade
9 Eier
1 gute Prise Salz
180g Zucker
45g Mehl
3 gestr. El Kakao
110g gemahlene Semmelbrösel

 Für die Erdbeerbuttercreme (Füllung kleine Torte)
250g Butter
70g Puderzucker
500g Erdbeeren (frisch oder TK)
150 ml Milch
1 Pck. Vanillepuddingpulver
2 EL Zucker

Für die Vanillebuttercreme (Füllung große Torte und erstes Einstreichen)
800g Butter
5 Eier
250g Puderzucker
2 Vanilleschoten
1 ½ Tonkabohnen

Für den Dekor (grüne Buttercreme und Fondant-/ Marzipan-Deko)
300g Butter
2 Eier
90g Puderzucker
1 Vanilleschote
½ Tonkabohne

Lebensmittelfarben (ich benutze die Gelfarben von Wilton):
Grün
Gelb
Elfenbein
Rot
Schwarz

150g weißer Fondant
100g Marzipanrohmasse
50g Puderzucker

Stärke für die Arbeitsfläche

Letztes Wochenende gab es eine wundervolle Hochzeit im Kreise meiner Familie und ich wurde mit der ehrenvollen Aufgabe versehen, die Hochzeitstorte zu backen. Was macht man nun, wenn einem das Brautpaar abgesehen von „Marzipanrosen“ und „keine Schokobuttercreme“ freie Hand lässt? Einerseits freut man sich, weil es viel Raum für Kreativität lässt, andererseits hatte ich aber auch etwas Sorge, den Geschmack der inzwischen frisch Getrauten nicht zu treffen. Letztendlich habe ich mich dann entschlossen, die von Pixelschmied designte Einladungskarte stilistisch nachzuempfinden, was dazu führte, dass ich ziemlich viel Vanillebuttercreme grün einfärben musste, da ich eine komplette Fondantdecke vermeiden wollte. Sowohl optisch als auch geschmacklich kam die Torte sehr gut bei Brautpaar und Gästen an. Unterhaltsamerweise gab es kleine geschmackliche Verwirrungen ob der grün eingefärbten Buttercreme. Einige Gäste waren der festen Überzeugung, Pistazie oder sogar Waldmeister zu schmecken, was jedoch definitiv nicht der Fall war. So war die Torte nicht nur einfach lecker, sondern zugleich ein interessantes Experiment zum Thema Optik und Geschmackswahrnehmung.
Ob nun Vanille, Tonkabohne, Erdbeere, Pistazie oder gar Waldmeister: jeder mag schmecken was er will, so lange er es lecker findet! Und dem gefeierten Paar wünsche ich, dass sie die beste Zeit ihres Lebens nicht schon hatten, sondern nun gemeinsam verbringen dürfen!

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So, wir legen los. Und zwar am besten ein bis zwei Tage vor dem eigentlichen Hochzeitstermin. Zunächst beginnen wir mit der Basis für die Erdbeerbuttercreme: Die 500g Erdbeeren – ich habe tiefgekühlte dafür benutzt – in eine großes hohes Gefäß geben, ordentlich pürieren und dann durch ein Sieb laufen lassen um eine feine Erdbeermasse zu bekommen. Ich hatte danach etwa 430g Püree übrig. 350g davon habe ich mit 150 ml Milch aufgefüllt und das restliche Püree für die untere Torte beiseite gestellt. Die Milch-Erdbeer-Mischung kommt in einen Kessel und wird unter Rühren aufgekocht. Nebenher geben wir das Puddingpulver zusammen mit den 2 Esslöffeln Zucker in eine kleine Schüssel. Wie auch sonst beim Pudding kochen, geben wir ein paar Esslöffel der sich langsam erwärmenden Erdbeermasse hinzu, bis sich das Pulver darin gelöst hat. Kocht die Erdbeermasse, geben wir das angerührte Pulver hinzu und kochen alles nochmals auf, bis wir einen schönen Erdbeerpudding haben. Das Ganze in eine Schüssel füllen, mit etwas Zucker bestreuen und mit Klarsichtfolie abgedeckt bei Zimmertemperatur abkühlen lassen. Es bietet sich an, die Butter, die wir für die spätere Herstellung der Buttercreme brauchen, am selben Ort zu lagern, damit beides die gleiche Temperatur hat.

Es geht weiter mit den Biskuitböden. Dafür den Backofen bitte schon mal auf 160°C (Umluft) vorheizen und die Böden von zwei entsprechend großen Springformen mit Backpapier auslegen. Für den hellen Biskuitboden der kleinen Torte, werden Eier und Eigelbe mit Zucker, Salz und Vanillezucker mindestens 5 Minuten gut aufgeschlagen. Nebenbei Milch und Butter zusammen leicht erwärmen, bis die Butter geschmolzen ist. Mehl und Stärke zusammen in eine separate Schüssel sieben. Wenn die Eiermasse aufgeschlagen ist, zunächst die Mehl-Stärke-Mischung mit einem Schneebesen vorsichtig unterheben. Wen keine Mehlnester mehr sichtbar sind, die Butter-Milch-Mischung hineinlaufen lassen und ebenfalls unterheben. Den Teig in die kleine Springform füllen und ca. 30 bis 40 Minuten backen (Stäbchenprobe!). Für eine kleine Springform handelt es sich um ziemlich viel Teig, bei mir passte es aber gut, da ich eine ziemlich hohe Form benutzt habe. Weiter geht es mit dem Schokoladenbiskuit: Dafür werden Butter und Schokolade (in Stücke gebrochen) über dem Wasserbad zusammen erhitzt, bis alles geschmolzen ist (bitte nicht zu heiß werden lassen!). Nun werden die Eier getrennt und zunächst das Eiweiß mit 120g Zucker und der Prise Salz aufgeschlagen. Dann rührt ihr in einer zweiten Schüssel die Eigelbe mit dem restlichen Zucker schön cremig und schaumig und rührt dann vorsichtig die Butter-Schokomischung hinzu. Nun gebt ihr 1/3 des Eischnees auf die Masse und hebt ihn mit dem Schneebesen unter. Den restlichen Eischnee hinzugeben und Kakao, Mehl und fein gemahlene Biskuit- oder Semmelbrösel darüber sieben. Das ganze wird dann vorsichtig mit dem Schneebesen zu einer homogenen, aber noch lockeren Masse vermengt. Ab in die große Springform damit, und dann für etwa 40 Minuten in den Backofen. Auch in diesem Fall bitte die Stäbchenprobe anwenden. Beide Biskuitrezepte stemmen übrigens aus „Der große Lafer Backen“.
Während die Biskuitböden abkühlen, darf sich der Vanillebuttercreme zugewendet werden. Die Butter wird dafür – zusammen mit dem Puderzucker – aufgeschlagen, bis sie ganz hell und fluffig ist. Dann werden die Eier mit dem ausgekratzten Mark der Vanilleschoten und der geriebenen Tonkabohne auf dem Wasserbad erst warm aufgeschlagen. Dann vom Wasserbad herunternehmen und weiterschlagen bis alles wieder kalt ist. Als Ergebnis solltet ihr eine fluffige Eiermasse haben, die fantastisch nach Vanille und Tonkabohne riecht.
Kurzer Exkurs zum Thema Tonkabohne: man bekommt sie leider nicht überall, dabei ist sie wirklich ganz fantastisch. Geschmacklich liegt sie irgendwo zwischen Vanille, Marzipan, Amaretto und Rum. Das Problem ist, dass sie in einer Überdosis zu Unwohlsein führen kann, inzwischen ist sie aber so behandelt, dass es nicht so schnell dazu kommt. Wer sie nicht bekommt, oder benutzen möchte, nimmt einfach eine Vanilleschote mehr.
Nun aber wieder zur Buttercreme: Die Eiermasse wird nun mit und mit, unter die fluffige Butter geschlagen. Die daraus entstandene Creme ist ganz fein in ihrer Konsistenz und im Geschmack. Wenn sie etwas zu weich ist, kann sie in den Kühlschrank gestellt werden, bis sie die gewünschte Festigkeit hat. Achtet nur darauf, sie etwa alle 5 Minuten gut durchzurühren, damit sie gleichmäßig fest wird.

Es geht weiter mit der Vollendung der Erdbeerbuttercreme. Dazu werden Butter und Puderzucker cremig und weiß aufgeschlagen. Nun Löffel für Löffel den Erdbeerpudding dazugeben, bis eine pinke und glatte Creme entstanden ist. Der abgekühlte helle Biskuitboden wird nun drei Mal horizontal durchgeschnitten und großzügig mit der Erdbeercreme gefüllt. Dann wird der dunkle Biskuitboden ebenfalls je nach Höhe zwei bis drei Mal horizontal durchgeschnitten und mit der Vanillecreme gefüllt. Ich habe die Böden noch jeweils mit dem restlichen Erdbeerpüree getränkt, um eine geschmackliche Verbindung zur kleinen Etage herzustellen. Beide Torten habe ich dann von außen möglichst glatt mit der Vanillebuttercreme eingestrichen um eine gute Basis für das Einstreichen mit der grünen Buttercreme herzustellen. Beide Torten dürfen dann für mindestens zwei Stunden, oder auch über Nacht in den Kühlschrank.
Ich habe an diesem Abend auch noch den Dekor vorbereitet. Für die Marzipanrosen habe ich die Marzipanrohmasse mit dem Puderzucker verknetet. Davon habe ich dann etwa 2/3 mit ganz wenig roter Lebensmittelfarbe einen Zartrosaton verpasst und das restliche Drittel grün eingefärbt und entsprechende Blüten und Blätter modelliert. Den weißen Fondant habe ich zur Hälfte schwarz eingefärbt und versucht die Figuren von Braut und Bräutigam, die auf der Einladungskarte zu sehen sind, nachzuempfinden.

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Der nächste Tag: Der Dekor ist nun gut getrocknet und die Torten ordentlich durchgekühlt. Für die Vollendung habe ich nochmals frische Vanillebuttercreme hergestellt (genauso, wie ich es oben bereits beschrieben habe) und mit etwas grüner Lebensmittelfarbe – als auch gelber und elfenbeinfarbener – eingefärbt, bis ich in etwa das Grün der Einladungskarte getroffen habe. Beide Torten habe ich dann möglichst glatt mit der Creme eingestrichen und aufeinander gesetzt. Kurz bevor ich mich dann, zusammen mit der Torte, auf den Weg zur Hochzeit gemacht habe, habe ich den Dekor aufgesetzt. Die Figuren kann man einfach auf die oberste Torte legen, die Rosen werden am besten mit einem Tupfen der grünen Buttercreme fixiert.
Hinweis: die Mengen für die Cremes sind eher großzügig kalkuliert. Solltet ihr von der Vanillebuttercreme für die Tortenfüllung noch etwas übrig haben, könnt ihr sie temperieren und unter die frisch hergestellte Creme heben (erfordert etwas Fingerspitzengefühl). Ich würde aber die Menge für die grün zu färbende Creme nicht zu stark reduzieren, denn es ist ziemlich schwierig den gleichen Farbton nochmals zu treffen, wenn man zu wenig Creme für das Einstreichen der ganzen Torte hergestellt hat.
Viel Spaß und Erfolg beim nachbacken! 🙂

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